ERP-Internationalisierung: So klappt’s auch mit dem globalen ERP-Projekt

Wer die eigenen Produkte im Inland erfolgreich verkauft, der erwägt häufig, ins Ausland zu expandieren. Externe Märkte bieten immerhin die Möglichkeit, Absätze noch stärker voranzutreiben. Diese Expansionsvorhaben haben natürlich auch Auswirkungen auf die eingesetzten IT-Lösungen der Unternehmen, speziell auf ERP-Systeme, die im Einsatz sind.

 

Produzierende Firmen, die international agieren wollen, sollten sich frühzeitig Gedanken darüber machen, wie die eigene Software und deren Anwendungen sich auch auf ausländische Niederlassungen und Standorte übertragen lassen. Nur so lassen sich Geschäftsprozesse vereinheitlichen, Stammdaten harmonisieren und Durchlauf- und Lieferzeiten von Produkten und Waren reduzieren.

 

In vielen Unternehmen ist die Internationalisierung der ERP-Systeme jedoch problematisch. Dabei kann ein internationaler Rollout mit diesen sechs Tipps ganz einfach klappen:

1. Berücksichtigung lokaler Aspekte

Wer sein ERP-System internationalisieren möchte, sollte sich zunächst über die Anforderungen und Gesetzmäßigkeiten im Ausland informieren. Nicht umsonst gilt das Sprichwort „andere Länder, andere Sitten“. Das betrifft auch den Bereich Währung. So können beispielsweise Steuermodelle oder Mehrwertsteuerabgaben in Ländern stark variieren. Wollen Unternehmen außerhalb der eigenen Währungsunion expandieren, sollten sie diesbezüglich ein paar Punkte beachten: Ihr ERP-System sollte in der Lage sein, Beträge in ausländischen Währungen und unter Berücksichtigung der Steuervorgaben anzugeben.

2. Kulturelle Differenzen abbauen

Globale ERP-Projekte lassen sich nur erfolgreich umsetzen, wenn sich die Ansprechpartner in den anderen Regionen kooperativ zeigen und die Kommunikation zwischen den unterschiedlichen Ländern funktioniert. Wird keine „kulturelle Brücke“ geschlagen, kann es schnell zu Missverständnissen während der Implementierung kommen. Während beispielsweise in Deutschland ein Kopfschütteln für eine Verneinung steht, bedeutet dies in Indien das genaue Gegenteil. Kein Wunder also, dass Missverständnisse vorprogrammiert sind. Und auch mangelnde Sprachkenntnisse können schnell zu Irrtümern führen: Das ausländische Projektmanagement versteht dann beispielsweise eine Information des deutschen IT-Departments ganz anders als gedacht. Die Folge: eine Verzögerung im Betriebsablauf und in den Geschäftsprozessen. Wer einen internationalen Rollout plant, sollte demnach über ausreichende Sprachkenntnisse und Kenntnisse von lokalen Gepflogenheiten verfügen. Nur so lässt sich das Team vor Ort gewinnen.

3. Unicode-Fähigkeit

Ein internationales ERP-Projekt lässt sich nur umsetzen, wenn das System mehrsprachig ist und damit über Unicode verfügt. Häufig reicht ein System in englischer Sprache nämlich nicht aus, weil Ansprech- und Geschäftspartner keine entsprechenden Sprachkenntnisse haben. Das wird dann problematisch, wenn nicht nur Bedienoberflächen, sondern auch Geschäftspapiere wie Angebote und Rechnungen nicht in der richtigen Sprache vorhanden sind. Umso wichtiger ist es deshalb, vorab genau zu prüfen, ob das genutzte ERP-System über die technischen Anforderungen verfügt, um auf Unicode umzustellen. Erst dann können Firmen über ein internationales Rollout nachdenken.

4. Zeitverschiebung einbeziehen

Je nachdem, in welchem Land das eigene Unternehmen operiert, finden die Geschäftsprozesse zu einer anderen Zeit statt. Das Einhalten zeitlicher Fristen wird jedoch mit wachsenden Anforderungen und dem Bedarf von Just-in-time-Lieferungen immer wichtiger. Firmen sollten deshalb sicherstellen, dass das gewählte ERP-System für die geplante Internationalisierung des ERP-Systems Lösungsansätze bereithält, die Zeitverschiebungen mit einbeziehen.

5. Optimierung der Prozessketten

Im Zuge globaler Expansion beschränken sich die Prozesse nicht mehr nur auf ein einzelnes Land, sondern erstrecken sich über unterschiedliche Märkte. Umso wichtiger ist es deshalb, die Prozessketten optimal aufeinander abzustimmen, damit es nicht zu Verzögerungen in der Lieferkette oder in der Produktion kommt. Das sollte auch in der ERP-Software abgebildet werden können. Im Zuge der digitalen Transformation erwarten Kunden, dass ihre angeforderte Ware sie so schnell wie möglich erreicht. Nur wenn Transparenz hinsichtlich der Materialflüsse, über den Auftragsstatus und die Liefermengen besteht, können Firmen flexibel auf Kundenwünsche reagieren.

6. Zugreifen auf globale Informationen

Damit die entsprechenden Informationen zu Bestellungen und Materialbedarf global abrufbar sind, benötigen Unternehmen einen zentralen Ort für ihre Daten. Nur so können alle in- und ausländischen Standorte auf Geschäftsdaten zugreifen. Verzögerungen lassen sich vermeiden und Prozessketten können optimal abgestimmt werden.

Die aufgeführten Punkte schildern, welche Aspekte einer erfolgreichen Implementierung vorausgehen müssen. Technische Anforderungen spielen aber auch bei der Umsetzung eines internationalen ERP-Systems eine tragende Rolle. Eine Lösung aus der Cloud wie die Panaya CloudQuality Suite kann Sie dabei unterstützen, die Umstellung auf ein internationales ERP-System einfach und schnell durchzuführen. Haben Sie noch Fragen? Wir helfen Ihnen gerne dabei, Ihr ERP-System global zu implementieren.

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